„Der Arzt behandelt, die Natur heilt.“
– Hippokrates von Kos –
Wechselbeschwerden betreffen sowohl Frauen als auch Männer. Eine natürliche Hormontherapie mit bioidentischen Hormonen hilft bei typischen weiblichen Wechselbeschwerden, wie Schweißausbrüchen, Hitzewallungen oder depressiven Verstimmungen. Aber auch der männliche Hormonspiegel verändert sich im Laufe des Lebens. Durch eine natürliche Hormonprophylaxe lassen sich diesbezügliche Beschwerden mindern bzw. vermeiden.
Es liegt in unserer Physiologie, dass bestimmte Hormone mit zunehmendem Alter abnehmen. Diese hormonelle Dysbalance spüren wir, unser Wohlbefinden gerät in Mitleidenschaft.
Einzelne Hormone dürfen nie isoliert betrachtet werden, sondern immer als Zusammenspiel. Verringert sich die Produktion eines bestimmten Hormons, so hat das auch Auswirkungen auf andere Hormone. Hormone stehen nicht nur mit unserer Sexualität in Zusammenhang, sie steuern zum Beispiel auch unseren Stoffwechsel und unser Herz-Kreislauf-System und wirken sich zudem auf unser Wohlgefühl und unsere Zufriedenheit aus.
Wechselbeschwerden bei Frauen
Im Laufe des Lebens beginnt sich der Hormonhaushalt einer Frau zu verändern, sodass immer weniger weibliche Geschlechtshormone hergestellt werden. Während sich die Produktion von Progesteron – dem Gelbkörperhormon, das die Gebärmutter auf die Einnistung einer Eizelle vorbereitet – bereits ab dem 35. Lebensjahr verringert, wird die Produktion von Östrogen erst ca. ab dem 50. Lebensjahr herabgesetzt. Dies kann zu Wechselbeschwerden führen, wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Herzrasen, Müdigkeit, Gereiztheit, depressiven Verstimmungen, Trockenheit oder Jucken in der Genitalregion, Schmerzen beim Sex oder weniger Lust auf Sexualität.
Mit fortschreitendem Alter verändern sich nicht nur die weiblichen Geschlechtshormone. Auch das Schlafhormon Melatonin, das Wachstumshormon Somatotropin (HGH), das männliche Geschlechtshormon Testosteron und die Hormonvorstufe DHEA reduzieren sich mit zunehmendem Alter. Deshalb ist ein ausgewogener Hormonhaushalt so wichtig.
Wechselbeschwerden vorbeugen
Doch Beschwerden in den Wechseljahren müssen nicht sein! Man kann einiges tun, um das Hormonsystem schon frühzeitig zu stabilisieren. Eine natürliche Hormonprophylaxe setzt daher im besten Fall bereits vor Auftreten der Beschwerden ein. Ein Hormonspeicheltest gibt Hinweise auf die Hormonproduktion.
Auch ein schwächer werdender Beckenboden, mit Beschwerden wie Inkontinenz bzw. Harnverlust, einem Absenken der Organe oder geringerem Lustempfinden, betrifft beide Geschlechter gleichermaßen. Es ist erwiesen, dass ein gezieltes Beckenbodentraining in Kombination mit bioidentischen Hormonen verloren gegangene Muskelzellen aufbaut bzw. sich diese sogar wieder vermehren. Daher ist hier nicht nur die Gabe von bioidentischen Hormonen sinnvoll, sondern auch die gleichzeitige Stärkung des Beckenbodens durch ein Training. Aus diesem Grund empfehle ich, rechtzeitig mit einem Beckenbodentraining zu beginnen – speziell vor einer Geburt oder Operation (z.B. Prostata-OP).
Wechselbeschwerden bei Männern
Durch die mangelnde Produktion des männlichen Geschlechtshormons Testosteron können auch bei Männern Wechselbeschwerden auftreten. Die Beschwerden sind dabei ähnlich: Depressionen und Antriebslosigkeit können ebenso auftreten wie sexuelle Probleme, Schlafstörungen, Nervosität, Reizbarkeit bis hin zur Abnahme von Muskelmasse.
Therapie bei Wechselbeschwerden
Ausgangspunkt der Therapie ist zunächst immer die Erhebung des Hormonstatus durch einen Blut- oder Speicheltest. Anhand der Ergebnisse kann die Balancierung des Hormonhaushalts entweder durch bioidentische Hormone oder durch Hormone in homöopathischen Potenzen erfolgen. Ergänzend können auch pflanzliche Präparate, Phytohormone (pflanzliche östrogenartige Hormone), Tees oder Akupunktur hilfreich sein.
Die Zufuhr von natürlichen Hormonen fördert keineswegs unerwünschtes Zellwachstum. Studien haben hingegen gezeigt, dass sich durch die Einnahme von Hormonen sogar Knochenbrüche vermeiden lassen, die durch Osteoporose bedingt sind. Empfehlenswert ist auch regelmäßiges Ausdauertraining, wie Walken, Laufen oder Wandern, sowie eine ausgewogene Zufuhr von Vitamin D und Kalzium.