Der Arzt behandelt, die Natur heilt.
– Hippokrates von Kos –
Bei der Therapie mit bioidentischen Hormonen kommen Hormone zum Einsatz, die in ihrer biochemischen Struktur körpereigenen Hormonen völlig gleichen. Bioidentische Hormone werden daher vom Körper nicht als fremd erkannt. Der Vorteil: Es sind keine unerwünschten Nebenwirkungen zu erwarten und ganz individuelle Dosierungen möglich. Der Einsatzbereich von Bioidentischen Hormonen ist vielfältig und betrifft nicht nur Regelschmerzen, PMS und Wechselbeschwerden, sondern zum Beispiel auch Endometriose, PCO, Migräne, Depression, Panikattacken und Schlafstörungen.
Was sind bioidentische Hormone?
Bioidentische Hormone haben pflanzliche Ausgangsstoffe als Basis, meist die Yamswurzel. Durch synthetische Verfahren werden daraus humanidente Hormone hergestellt. Somit sind bioidentische Hormone keine rein pflanzlichen Präparate oder Vorstufen von Hormonen, sondern werden synthetisch im Labor hergestellt. Dennoch kann man sie auch als „natürliche Hormone“ bezeichnen, da ihre biochemische Struktur mit jener von menschlichen Hormonen identisch ist. Der Körper erkennt also keinen Unterschied, ob es sich um körpereigene Hormone oder bioidentische Hormone handelt und kann sie problemlos verstoffwechseln.
Im Unterschied dazu handelt es sich bei Fremdhormonen, wie sie etwa in der Pille oder zumeist bei der konventionellen Hormonersatztherapie verwendet werden, um hormonähnliche Substanzen, die zwar ähnlich wie körpereigene Hormone wirken, in ihrer Form aber so gar nicht im menschlichen Körper vorkommen.
Warum sind Hormone so wichtig?
Meist denken wir beim Begriff Hormone nur an die Sexualhormone – bei der Frau Östrogen und Progesteron –, die unsere Geschlechtsmerkmale ausbilden und unsere Fortpflanzung steuern. Doch das Zusammenspiel aller Hormone erfüllt noch viele weitere Funktionen im Körper: Sie steuern unseren Stoffwechsel, regulieren das Herz-Kreislaufsystem und unseren Wasserhaushalt, aber auch unsere Gefühle. Damit der Körper allen Funktionen nachgehen kann, ist ein ausgeglichener Hormonhaushalt wichtig. Unser Hormonsystem ist ein fein verwobenes Netzwerk und es gilt, seine Balance zu erhalten, bzw. wiederherzustellen.
Ein Mangel an einem Hormon kann zur Überproduktion eines anderen Hormons führen. Viele hormonähnlich wirkende Substanzen, wie Fremdhormone, hormonell belastete Fleisch- und Milchprodukte, Kosmetika oder Weichmacher in Plastikverpackungen, stören dieses Gefüge. Auch die nachlassende Hormonproduktion mit zunehmendem Alter führt zu einer deutlich spürbaren Dysbalance, die sich als Wechselbeschwerden äußern kann.
Verlauf der bioidenten Hormontherapie
Zunächst ist es wichtig, Ihren genauen Hormonstatus über einen Blut- oder Speicheltest zu bestimmen. Nach dem Erhalt der Befunde erfolgt die Therapiebesprechung. Bioidentische Hormone lassen sich ganz individuell für Ihren Hormonbedarf dosieren. Die Präparate können entweder in Kapselform geschluckt oder in Form von Cremen, Gels oder Vaginalzäpfchen über die Haut angewendet werden.
Die Dosierung muss „eingeschlichen“ werden, also langsam und unter genauer Beobachtung Ihrer individuellen Befindlichkeit gesteigert werden, bis die für Sie richtige Hormonmenge gefunden ist. Im Anschluss daran wird der Hormonspiegel regelmäßig kontrolliert.
Bioidentische Hormone bei Regelschmerzen
Patientinnen mit dem Prämenstruellen Syndrom (PMS), starken Menstruationsbeschwerden, druckempfindlichen Brüsten während der Periode oder Gebärmutter-Myomen haben häufig einen Progesteronmangel. Die Gabe von bioidentischem Hormon kann diese Beschwerden verringern, auch Myome oder Zysten können sich durch die bioidente Hormontherapie zurückbilden. Möglicherweise schützen bioidentische Hormone sogar vor Brust- und Gebärmutterkrebs.
Bioidentische Hormone bei Wechselbeschwerden
Frauen mit Wechselbeschwerden haben, entgegengesetzt zur häufigen Befürchtung, seltener einen Östrogen-, sondern viel häufiger einen Progesteronmangel. Dieser entsteht oft durch einen Überschuss an Östrogen – wenn also entweder im Körper zu viel Östrogen produziert oder aber zugeführt wird (zum Beispiel durch Kosmetika, Sonnenschutz etc.). Hier empfiehlt sich die Gabe von bioidentischem Progesteron, das nicht nur der Überproduktion von Östrogen, sondern auch Osteoporose vorbeugt.
Weitere Anwendungsgebiete für bioidentische Hormone
- Wechselbeschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Gereiztheit, Herzrasen, Panikattacken, hoher Blutdruck, Osteoporose
- Auch jüngere Patientinnen benötigen gelegentlich bioidentische Hormone bei Prämenstruellem Syndrom (PMS), Menstruationsbeschwerden, bei starker oder unregelmäßiger Regelblutung, Endometriose, Eierstockzysten, zystischen Veränderungen in der Brust, Polyzyklische Ovarien (PCO), Gewichtsproblemen, Migräne, sexuellen Störungen, häufige Blasenentzündungen, Harnwegsinfekte, Fibromyalgie, chronische Müdigkeit, Haarausfall, Migräne, Stimmungsschwankungen bis hin zur Depression, Schilddrüsenprobleme wie M. Hashimoto
- Männer bei Prostataproblemen, Antriebslosigkeit bis Depression, Schlafstörungen, …
Der weibliche Zyklus – ein Zusammenspiel verschiedener Hormone